Selbstverantwortung

Als „massa confusa“ bezeichne ich die erste Phase eines persönlichen Wandlungsprozesses. Während dieser Zeit grummelt es in einem und man fühlt sich latent unwohl und unzufrieden. Jahrelang, manchmal jahrzehntelang, hat man sich davor gedrückt, dieses Unwohlsein genauer anzusehen. Statt dessen hat man sich mit Erklärungen beruhigt wie: Ich bin heute wieder mal mit dem falschen Bein aufgestanden. Das Bio-Wetter ist schuld oder wahlweise die politische Großwetterlage. Nicht zu vergessen die idiotischen Mitmenschen. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann liegt es halt in der Familie.

Was die „massa confusa“ zur ersten Phase eines persönlichen Wandlungsprozesses macht, ist, dass man den unguten Gefühlen nicht länger aus dem Weg geht. Dass man nicht weiter irgendwen und irgendwas verantwortlich macht, sondern beginnt, selbstverantwortlich damit umzugehen.

Die Bereitschaft eines Menschen, die Verantwortung für sein Befinden und für sein Leben zu übernehmen, ist die unverzichtbare, zentrale und kostbarste Voraussetzung für persönliche Veränderung.

 
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